Vorpremiere!
Selfi in Delfi ist natürlich falsch geschrieben; korrekt wäre Selfie in Delphi. Wenn jedoch Kalle Pohls berüchtigter Vetter Hein Spack auf eine Bildungsreise gerät, hat er Wichtigeres im Sinn als orthographische Spitzfindigkeiten: Hein will wissen, wo in Delphi der Strand ist – und wann das Orakel öffnet, weil es ihm die Lottozahlen vorhersagen soll.
Hein Spack ist aber nur eine der Figuren, deren „Selfies“ unseren verrückten Alltag spiegeln. Kalle Pohl ist in seinem neuen Programm facettenreicher und komischer denn je; so zieht seine Tante Mimi etwa über den Feminismus und kleinlaute Männer her („Weicheier!“) und fordert, moderne Kunst künftig von der Stiftung Warentest bewerten zu lassen. Derweil ersticht ein Performance-Künstler auf offener Bühne einen Käsewürfel, ein blasierter TV-Verkäufer wird gewürgt, jungen Paaren wird mittels Windel-App und Baby Manual die Angst vorm Kinderkriegen genommen, und das Beispiel der Bonobo-Schimpansen zeigt, dass für den Weltfrieden nur eines nötig wäre: hemmungsloser Sex.
Mehr wird nicht verraten. Nur noch eine Enthüllung: Kalle Pohl ist gar kein Rheinländer. Er ist ein Immigrant vom Planeten Gliese 581 c. Was spätestens deutlich wird, wenn er eine wahrhaft außerirdische Ballettnummer mit Schwein aufs Parkett legt.