Kaiser Wilhelm hatte einen (und in der Folge Tausende seiner Untertanen), Salvador Dalí hätte ohne ihn geradezu surreal ausgesehen und die Guy-Fawkes-Masken von Anonymous werden durch ihn erst charaktervoll. Doch diese Herren sind Vergangenheit, also längst nicht mehr wahr. The Schnörres aber is real. Und wie! Er gehört Serkan, dieser konservative Osmanen-Schnurrbart mit preußischer Spitze links und rechts, die ein bisschen an Disziplin und Pickelhaube erinnert. Aber eigentlich ist er ja katholischer Türke.
Doch fangen wir vorne an: Geboren wird Serkan im Ruhrpott, gestählt in einem katholischen Jungeninternat, verweichlicht von seiner Mutter. Als alternativ bewegte Sozialpädagogin mit Emanzipationshintergrund legte sie Wert auf eine ausgewogene Erziehung. Serkan „durfte“ Emma lesen, weshalb ihm der Ruf eines aufgeklärten Paschas vorauseilt. Aus diesem speziellen Sozialisierungssetting entsteht eine außerordentliche Beobachtungsgabe für den Alltag.
„The Schnörres is real“ ist Serkans Debütprogramm. Es handelt vom Alltagsstruggle einer digitalisierten Generation zwischen Spießertum und Smartphone. TV gucken wir schon lange nicht mehr, wir streamen. Und wir vereinsamen analog trotz digitalem Dating. Wenn man früher Sex haben wollte, hat man mindestens eine SMS mit 160 Zeichen verfasst, heute schickt man ein Auberginen-Emoji. Wenn Serkan das Kuddelmuddel seiner Zeit sortiert, sind Scham und Schuld seine Kompassnadeln. Der Schnörres tanzt zu seinen Worten durch eine Welt aus Reizüberflutung und Prokrastination und treibt die Pointen dabei auf seine Spitzen.
Serkans Comedy destilliert das Komische aus dem Alltag, manchmal kindlich naiv, manchmal absurd, immer unterhaltsam, niemals dumm. Wohl pointiert, durchdacht und zum Lachen gemacht. Seine ganze Bühnen-Leidenschaft wird in seinem ersten Solo-Programm entfesselt. Beim Barte des Serkan: Es wird großartig! Denn: The Schnörres is real.
Infos unter www.serkan-comedy.de
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