Geschichte durch Menschen: Im Projekt „Unter leerem Himmel“ geht es geschichtlich um die Aneignung jüdischen Eigentums während der NS-Zeit. Es wird erforscht, wie empfindlich demokratische Strukturen sind und die Frage gestellt, wie schnell sich Rechtsempfinden und Mitmenschlichkeit verändern können.
Dazu werden verschiedene Orte der Stadt aufgesucht, um ihrer Geschichte nachzuspüren. Dieses Mal geschieht dies auf der Uerdinger Straße/Ecke Grenzstraße, also beim Finanzamt.
Durch die Historikerin Dr. Claudia Flümann erfahren wir mehr zum Thema „Arisierung“. Denn diese ist mit dem Verwaltungshandeln verbunden. Direkt neben dem Finanzamt befand sich auch eine Geschäftsstelle der Stadtsparkasse, welche auf einem Grundstück aus ehemals jüdischem Besitz errichtet wurde.
Beides Orte, die für Ebenen stehen, auf welchen in das Leben der Bürger eingegriffen wurde, auch solcher, die nicht im engeren Sinne “verfolgt” wurden. Dass dies alles pseudo-rechtsstaatlich ablief und von denselben Beamten und Mitarbeitern durchgeführt wurde, die man schon immer kannte, sollte die Bürger beruhigen. Und wohl auch das Gewissen jener, welche davon profitierten (Zuweisung von Wohnraum, Versteigerungen etc.).
Wer ein offenes Auge hatte, dem blieb die Aushöhlung des Rechtsstaates und die systematische Diskriminierung einzelner Gruppen durch die bestehenden staatlichen Institutionen natürlich nicht verborgen.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldungen sind erforderlich.