Alexandre Sladkevich Fotografien und Objekte - Das zweite Leben - Kriegstrümmer

Jul
11
Von: 19:00
Bis: 21:00

Alexandre Sladkevich folgte den Spuren des Zweiten Weltkrieges in Deutschland und fotografierte aufgeschüttete Kriegstümmerflächen und ehemalige Truppenübungsplätze. Für ihn sind es unübersehbare Mahnmale, die jedoch kaum als solche wahrgenommen werden.

Diese Erinnerungstopographien haben ein zweites Leben als Freizeit und Naherholungsplätze erhalten: als Spielplätze, Wanderwege, Mountainbikestrecken, Rodelbahnen, Aussichtsplattformen. Auch Stadiontribünen, Parkanlagen, Wege, Start- und Landebahnen wurden mit Trümmerschutt aufgeschüttet und „geflickt“.

Dass man beim Radfahren, Schaukeln, Sonnen, Grillen, Picknicken, Pilzesammeln und Drachensteigen auf dem Kriegsschutt steht, ist längst nicht allen bewusst. Aber im Inneren der Schutthalden liegen Bruchstücke des verkrüppelten Lebens.

Frühere Alltagsgegenstände kommen allmählich durch Wildtiere, die die Erde durchpflügen, Erosion und menschengemachte Umstände an die Oberfläche.

Auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen sind die Artefakte vergangener Zeiten noch deutlicher sichtbar: Warnschilder, Bunker und andere militärische Bauten, Schützengräben, Einschusslöcher, etc. Verrostete Patronenhülsen, Minensplitter, Stacheldrahtreste oder Ladestreifen aus verschiedenen Epochen liegen manchmal mitten auf den Wanderwegen oder am Wegesrand, wenn man genau hinsieht.

Alexandre Sladkevich kombinierte Fotos von militärischen Übungsplätzen mit denen der Schutthalden des 2. Weltkrieges. Die entstandenen Doppelbilder erzählen jeweils eine Geschichte für sich.Zusätzlich schuf er erstmalig Miniatur-Objekte aus den Fundstücken.

Mit seinen Fotocollagen und Miniatur-Objekten möchte Alexandre Sladkevich den Trümmerbergen und den ehemaligen Truppenübungsplätzen eine Stimme geben, sie als Manifest gegen Krieg ins Bewusstsein der Menschen rücken.

Eröffnung: 11. Juli um 19 Uhr
Südbahnhof
Saumstraße 9
47805 Krefeld

Alexandre Sladkevich wurde in Swerdlowsk (dem heutigen Jekaterinburg) in der UdSSR geboren. Er arbeitet als freiberuflicher Fotodesigner, Journalist, Objektkünstler, Restaurator und Forschungsreisender.

Ausstellungsöffnungszeit bis zum 1. August 2025
dienstags bis freitags, 15 bis 18 Uhr
Am 17. und 18. Juli 2025 keine Öffnungszeit

Im Rahmen “Change”
Werkhaus gefördert durch das Minsiterium für Wissenschaft und Kultur Nordrhein-Westfalen übner die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur Nordrhein-Westfalen