Zum dritten Mal richtet der Werkhaus e. V. die Vorrunde in Krefeld für den Niederrheinischen Kabarettpreis Das Schwarze Schaf aus. Bei der Vorrunde 2010 stand auch Nils Heinrich, der spätere Gewinner des Preises, auf den Brettern der Werkbühne. In diesem Jahr findet die Vorrunde zum Niederrheinischen Kabarettpreis Das Schwarze Schaf im Südbahnhof statt.
Die Vorrunden-Kandidaten am 27.03.2012
Stefan Waghubinger
Stefan Waghubinger ist Österreicher, lebt aber seit 20 Jahren in Deutschland. Man kann also sagen, er betreibt österreichisches Nörgeln mit deutscher Gründlichkeit. Seit 1997 schreibt er Kinderbücher und Cartoons. Als Kabarettist
ist er seit 2010 unterwegs und hat unter anderem den Goldenen Stuttgarter Besen 2011 sowie den Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg 2011 gewonnen. Mit seinem Soloprogramm: „Langsam werd’ ich ungemütlich“ entführt er dabei den Zuschauer in eine abgründige Gedankenwelt.
Götz Frittrang
Götz Frittrang studierte Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Anglistik in Bamberg. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er als Moderator des Bamberger Poetry Slams. Als Organisator und ständiger Teilnehmer der Bamberger Comedy Lounge wechselte er zum Kabarett. Aktuell tourt der Gewinner des Passauer Scharfrichterbeils 2010 und des Kabarett Kaktus München mit seinem Soloprogramm „Wahnvorstellung – Kabarett am Rande des Nervenzusammenbruchs“ durchs Land.
Thomas Schreckenberger
Thomas Schreckenberger wurde 1968 in Heidelberg geboren und trat bereits während des Studiums mit einer Kabarettgruppe auf. Seit 2003 steht er solo auf der Bühne. Über mehrere Jahre versuchte er, Beruf und Kunst unter einen Hut zu bringen, bis er sich 2007 entschließt, nicht mehr zu arbeiten und nur noch zu spielen. Es folgten zahlreiche Auszeichnungen wie zum Beispiel der Fränkische Kabarettpreis 2008, der Kleinkunstpreis Baden-Württemberg 2008 und der Reinheimer Satirelöwe 2011.
Team und Struppi
Das sind Moritz Neumeier und Jasper Diedrichsen. 2009 für den Kieler Poetry Slam gegründet, eroberten sie in kurzer Zeit den norddeutschen Raum und gewannen 2010 die Meisterschaften im Poetry Slam (Team). Seit 2011 erobert das Duo die Kabarettszene des Landes, mit grenzenloser anarchisch-politischer Satire lassen sie ihre Zuschauer dort lachen, wo es beinahe wehtut. Die beiden erhielten 2011 den Bielefelder Kabarettpreis, die goldene Weißwurscht München und den 2. Preis beim Rostocker Koggenzieher.
Thomas Lienenlüke
Thomas Lienenlüke wurde 1966 in Bielefeld geboren. Nach einem Germanistikund Philosophiestudium in Köln arbeitet er als Autor, Coach und Regisseur. Er schrieb und schreibt Texte für zahlreiche Fernsehformate (RTL Samstag Nacht, Scheibenwischer, Satiregipfel u.a.) und entwickelte Bühnenshows für Cordula Stratmann, Monika Gruber und Ingolf Lück. Aktuell ist er Headwriter des Satireformats „Klugscheißer“. Seit Ende 2011 ist er selbst als Musikkabarettist mit seinem Programm „Revanche?“ auf der Bühne zu sehen.
Michael Feindler
Michael Feindler, geboren in Münster und aufgewachsen in Wuppertal, schreibt Gedichte. Seine Texte handeln alle von Menschen – selbst wenn keine darin vorkommen. Auf der Bühne mischt er ironische Ernsthaftigkeit mit nachdenklicher Komik, greift hin und wieder zur Gitarre und singt dazu. Kritik am Publikum ist dabei durchaus gewollt. Inzwischen lebt er als Politikstudent in Berlin. Unter dem Titel „Rufe aus dem Publikum“ erschien 2009 sein erster Gedichtband. Aktuell ist er mit seinem Soloprogramm „Allein unter Menschen – Kabarett nach Versmaß“ unterwegs.
Vorrunden-Kandidaten am 22.03.2012
Michael Tumbrinck
Seine Liebe zum Kabarett entdeckte Michael Tumbrinck während der Schulzeit. Seit 2002 ist er Ensemblemitglied des Alternativkarnevals Kappe App in Münster. Sein erstes abendfüllendes Soloprogramm mit dem Titel „Schnellfuß“ entstand
im Jahr 2003. Als Teil des Parkbankduos gewann er den Kabarettpreis Reinheimer Satirelöwe 2007 in der Sparte Ensemblekabarett. Seit 2011 ist er mit seinem Programm „Kommt da noch was bei?!“ auf Tour. Michael Tumbrinck lebt
in Münster.
Volker Diefes
Von 1998 bis 2006 spielte Volker Diefes als festes Ensemblemitglied im Kom(m)ödchen in Düsseldorf. Seit 2007 ist er als Kabarettist auch solo unterwegs. Bei seinem aktuellen Programm „Ein Bauch ist schon mal ein Ansatz – Kabarett gegen Abnehmwahn und Diätenerhöhung“ setzt er Bierbäuche gegen Abnehmwahn, Rauchverbote gegen Lebensfreude und griffige Wortwitze gegen mediale Bildersintfluten. 2011 gewann der Krefelder den 7. Dortmunder Kabarett und Comedy PoKCal.
Özgür Cebe
Özgür Cebe wurde 1974 als Sohn türkisch-kurdischstämmiger Migranten in Bielefeld geboren. Im Theater an der Ruhr lernte er als Hospitant den Schauspielbetrieb kennen und übernahm erste kleine Rollen. Zwei Jahre lang gehörte er zum festen Ensemble in Kaya Yanars Sendung „Was guckst du?!“. 2009 gab Özgür Cebe sein Debüt als Stand-up Comedian. Zurzeit arbeitet er weiter an seinem Soloprogramm, das im Herbst 2011 als Vorpremiere auf die Bühne kam. Özgür Cebe lebt in Bonn.
Rüdiger Höfken
„Kommt mit 47 die Midlife Crisis?“, fragt sich Rüdiger Höfken. Der Krefelder Theaterbetreiber findet, dass es Krisen schon genug auf der Welt gibt. Deshalb stürzt er sich stattdessen auf die Absurditäten einer Generation zwischen Laptop und Lesebrille, Fitnesswahn und Fettabsaugung – das Ganze gewürzt mit politischen Seitenhieben. 2009 gewann er den „Goldenen Kleinkunstnagel“ in Wien. Aktuell arbeitet der gelernte Banker an einem neuen Programm zum globalen Finanzcrash: „The Big Bank Theory“.
Harald Arndt
Harald Arndt wuchs in Wuppertal auf. Nach Jahren der kaufmännischen Aus-, Um- und Weiterbildung verschlug es ihn beruflich zur EDV. Bis heute arbeitet er als IT-Berater. Bevor er im Jahr 2005 mit ersten Auftritten als Kabarettist
startete, verfasste er zunächst satirische Texte. Sein erstes Soloprogramm „Bitte verstehen Sie mich falsch!“ feierte Anfang 2008 Premiere. Seitdem ist er bundesweit mit diesem Programm unterwegs. Harald Arndt lebt in Essen.
Das Votum des Publikums spielt eine wichtige Rolle bei der Bewertung der neuen Talente am Kabaretthimmel: In den Vorrunden in Emmerich, Krefeld, Moers und Wesel entscheidet das Votum der Zuschauerinnen und Zuschauer, welcher der zwölf Nominierten es ins große Finale nach Duisburg schafft. Dort müssen die sechs Finalisten ihr Können mit Witz und Wortgewalt am 5. Mai 2012 im Theater Duisburg unter Beweis stellen und sich dem Urteil der Wettbewerbsjury stellen.
Ziel des Preises ist, junge Kabaretttalente zu fördern, die noch am Beginn ihrer Karriere stehen. Auch für Nils Heinrich, Preisträger 2010, war die Auszeichnung eine wichtige Unterstützung: „Das Schwarze Schaf hat mir jede Menge Aufmerksamkeit und Auftrittsmöglichkeiten verschafft – insbesondere am Niederrhein, aber auch bundesweit.“ Sein Tipp für eine erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme: „Pointen, Pointen, Pointen! Aber mit Relevanz. Überrascht das Publikum – und langsam sprechen nicht vergessen!“
2012 wird der Preis, der seit 2001 von der Stiftung Mercator gefördert wird, bereits zum 7. Mal verliehen. „Mit der Förderung des Kabarettpreises verleihen wir anlässlich des 500. Geburtstags Gerhard Mercators im Jahr 2012 unserer Verbundenheit zu Duisburg und dem Ruhrgebiet, aber auch zur Kulturregion des Niederrheins und natürlich zum Erbe von Hanns Dieter Hüsch Ausdruck“, so Rüdiger Frohn, Vorsitzender des Beirats der Stiftung Mercator.
Der Wettbewerb
Hanns Dieter Hüsch zählt auch heute, sechs Jahre nach seinem Tod in 2005, zu den beliebtesten deutschen Kabarettisten. Mit seinem feinsinnigen und nachdenklichen Humor bot er über 50 Jahre lang politisches und gesellschaftskritisches Wortkabarett auf höchstem Niveau. Eine Leistung, mit der er auch die folgenden Künstlergenerationen maßgeblich geprägt hat. Sein Erbe wird vom Förderverein Niederrheinischer Kabarettpreis „Das Schwarze Schaf“ e.V. durch den Wettbewerb gepflegt.
Im Mittelpunkt der Vorauswahl stehen die niederrheinischen Städte Emmerich, Wesel, Moers und Krefeld. In den Vorrunden müssen sich hier die zwölf Nominierten dem kritischen Votum des Publikums stellen: mit Witz, Scharfsinnigkeit und jeder Menge Lust am Kabarett, ganz im Sinne des Wettbewerbsgründers Hüsch. Pro Abend treten sechs Künstlerinnen und Künstler auf und stellen jeweils einen 15-minütigen Ausschnitt aus ihrem aktuellen Programm vor. Die besten sechs treten dann am 5. Mai 2012 im Theater Duisburg gegeneinander an.
Der Preis und die Jury
Der Gewinner erhält 6.000 Euro und eine Gewinnertour durch mindestens drei Städte, und wird sein komplettes Programm einen Tag nach der Siegerehrung (am Sonntag, 6. Mai 2011) im Schlosstheater Moers vortragen. Die Plätze zwei und drei sind mit 4.000 und 2.000 Euro dotiert.
In der Jury sitzen neben Dieter Moor der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, Dr. Hajo Steinert, Leiter der Kulturabteilung beim Deutschlandfunk, Nils Heinrich, Kabarettist und Preisträger des Schwarzen Schafes 2010, sowie Prof. Dr. Waltraud ‚Wara’ Wende, Präsidentin der Universität Flensburg.
Die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.
Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre empfehlen wir dringend, Karten im Vorverkauf zu kaufen. Bei telefonischer Reservierung empfiehlt es sich, etwa 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn bereits vor Ort zu sein. Ab 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn werden reservierte Karten für die Abendkasse freigegeben. Ermäßigte Eintrittskarten für Schüler und Studenten.