Was haben die revolutionären Gesänge der Vergangenheit, die Stimmen der Frauen oder die Erfahrungen der nach-68er heutigen Bewegungen zu sagen? Können sie für die Zukunft Ermutigung sein? Ist es gut zu wissen, wo man seine Wurzeln hat? Lassen sich Fehler der Vergangenheit vermeiden?
Unter aktuellen Bezügen politisch hinterfragt von der Politikwissenschaftlerin Dr. Ingrid Schupetta und lyrisch beantwortet von dem Dichter und Rezitator Wolfgang Reinke werden Texte so unterschiedlicher Autoren wie Heine, Freiligrath und Herwegh; Tucholsky, Mühsam und Kästner; Brecht, Kunze und Biermann sowie Fried, Enzensberger und Hüsch, um nur einige zu nennen, vorgetragen.
Revolutionen in Deutschland (1848, 1918, 1953, 1968) waren selten erfolgreich, doch trugen sie in ihrem Kern zu langfristigen politischen Änderungen bei, die bis in die Gegenwart hineinreichen.
Dieses Bewusstsein kann eine Ermutigung sein, die eigene Position im Kampf um Menschen- und Bürgerrechte nicht aufzugeben, auch wenn sie immer wieder in Frage gestellt wird.
Das Lied „Trotz alledem“ fängt mit den Worten „Das war ‚ne heiße Märzenzeit (…)“ an und bezieht sich auf den März 1848. Dass das Gedicht später, im Juni 1848 – übrigens in Düsseldorf -, geschrieben wurde, merkt man in der dritten Zeile: „Nun aber, da es Blüten schneit, …).
Wir nehmen das Bild zum Anlass, den Südbahnhof mit Blüten zu dekorieren. Das Publikum wird gebeten als Zeichen der Hoffnung auf die Langzeitwirkung von politischen Frühlungen schmückende Blüten in beliebiger Form mitzubringen:
vom freundlichen Primeltopf, über die Blütengirlande bis zum Häkelblümchen oder Blumenkissen. Nach der Veranstaltung kann natürlich alles wieder eingesammelt werden.
Vielleicht hat der eine oder die andere außerdem noch Tonaufnahmen der Lieder, die sich auf die deutsche Revolution von 1848/1849 beziehen. Im Südbahnhof stehen Plattenspieler bereit und zum guten Schluss wollen wir das „Trotz alledem“ gemeinsam singen.
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