Pierre Favre, der Schweizer Altmeister der Perkussion, Zauberer mit Klangfarben, virtuos im Umgang mit Rhythmen und Farbspektren, trifft auf den jungen, 1981 geborenen Posaunisten Samuel Blaser. Auch er ist längst kein Unbekannter mehr, rastlos unterwegs in Europa und den USA. Die beiden spielen freien Jazz, mäandernd, sie gestalten frei fließende Klangströme, motivisch gearbeitet, nicht melodisch ausgewalzt. Der Titel ihrer CD, übersetzt «Segelfliegen», spricht für die Musik. Wie ein Segelflieger gleiten die Klänge ruhig dahin,keine expressiven Ausbrüche, kein Stocken, kein Abbrechen, gar Abstürzen der Töne. Blasers Multiphonics erinnern zuweilen an Alpenländisches oder Choralartiges. Pierre Favre kommentiert, begleitet, unterstützt. Mal gestaltet er rhythmisch freie Texturfelder, dann wieder setzt er klare Beats. Fast immer aber bleibt er zurückhaltend, lässt dem jungen Kollegen den Vortritt – Fast ein wenig schade, so klar, präzise und in sich schlüssig die Entwicklungen Blasers auch sind. (Nina Polaschegg)
Am 21. November um 20 Uhr beginnt das zweite Konzert aus der Reihe Musical Hereos IZ+, einer Kooperation von cuba-cultur in Münster und dem Werkhaus e. V.