Wie gehen deutsche Behörden mit Geflüchteten um? Und wie wird über sie in der Öffentlichkeit berichtet? Diese Fragen sind seit einigen Jahren omnipräsent – wieder einmal. Die szenische Lesung der Bremer Shakespeare Company „Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben – ‚Lästige Ausländer‘ in der Weimarer Republik“ geht der staatlichen und medialen Stereotypisierung und Stigmatisierung in der ersten deutschen Demokratie auf den Grund.
Der Flüchtlingsbewegung aus Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg begegnen weite Teile der deutschen Politik und Gesellschaft ablehnend – auch in Bremen. Forderungen nach Schließung der Grenzen, nach Abschiebung von Flüchtlingen oder Einrichtung von Internierungslagern werden immer lauter, das Reden über »Ausländerflut«, »Überfremdung« und »lästige Ausländer« ist weit verbreitet. Wer ist »nützlich« und darf bleiben, wer ist »lästig« und muss gehen? Diese Zuschreibungen entscheiden über die Zukunft der Geflüchteten.
Die Lesung der Bremer Skakespeare Company präsentiert Dokumente, die einen Einblick vermitteln in die Debatte über die Zuwanderung aus Osteuropa. Sie zeigen, wie der Bremer Senat Ausweisungen und Abschiebungen von Geflüchteten praktiziert hat. Auch der Umgang mit den russisch-jüdischen Familien, die Ende 1923 in der Hansestadt strandeten, als die USA die Erfüllung der Quote für solche ImmigrantInnen verkündeten, wird dokumentiert.
Der Eintritt beträgt 5,00 Euro
Eine Veranstaltung der
NS-Dokumentationstelle Krefeld
in der Villa Merländer
und dem Geschichtswerkstatt e.V.
in Kooperation mit dem Werkhaus e.V.