Sara Teamusician Träumerische Musik

Jan '22
21
20:00
Nov '22
12
20:00

Hinter dem Würzburger Projekt Sara Teamusician steckt Sarul Dubiel – eine junge Frau mit großen musikalischen Visionen und einer interessanten Biografie.
Die ersten sieben Jahre ihres Lebens verbrachte sie in ihrem Herkunftsland, der Mongolei. Dort wuchs sie mit den Geschichten ihrer Großmutter auf, Geschichten von der Wüste Gobi und ihren Kamelen. Die Zeit war geprägt von einer tiefen Verbindung zur Natur und Spiritualität – dem Glauben an das Gute, das Schicksal, Naturkräfte & das Mystische. Dann folgte ihr Umzug nach Berlin, wo ihre Mutter als Wissenschaftlerin arbeitete.
In Berlin war alles anders, aber eine Konstante blieb: die Musik.

Statt der traditionell verwurzelten Musik der Mongolei entdeckte Sarul ihre Liebe zur Klarheit Bachs und der Verspieltheit Mozarts, während sie das klassische Klavierspiel lernte. Jedoch war ihre eigene Kreativität und auch ihr Interesse an Popmusik so groß, dass die klassischen Regeln sie nicht eingrenzen konnten. So brachte Sarul sich mit 15 Jahren selbst Gitarre spielen bei und begann eigene Lieder zu schreiben.

Aber es sollte noch ein langer Weg bis zum Debütalbum sein. Die folgenden Jahre waren geprägt von Auftritten in Berliner Cafés, einem Umzug nach Würzburg, Auftritten auf Festivals und eigenen Konzerten, unzähligen Stunden an allen Ecken der Stadt als Straßenmusikerin und einer EP, die sie selbst veröffentlicht hat. Die Stadt Würzburg verlieh Sarul dafür den „Preis für junge Kultur 2019“ und der Bayerische Rundfunk machte sie auf dem Jugendradiosender PULS zur Band der Woche. Ihre Musik läuft seitdem auch regelmäßig auf Bayern 2.

Bei all dem fehlte jedoch etwas: Saruls Wurzeln. Je länger sie an ihrer Musik arbeitete, umso deutlicher wurde, dass sie von der Hektik und Enge des Lebens wieder zurückfinden musste zu der Leichtigkeit und Weite ihrer Kindheit in der Mongolei. Das hatte ihr mit 24 auch eine Reise in die Mongolei verdeutlicht. Ihr Debütalbum „Tagträumer“ vereint das Beste beider Welten, die Moderne und das Traditionelle, das Hier und das Dort. An der Entstehung mitgewirkt haben zahlreiche renommierte Würzburger Jazzmusiker, u.a. der Produzent Nikolaus Jira, und der mongolische Musiker Nasaa Ganbold, der aus Hannover anreiste, um für Sara Teamusician die traditionelle Pferdekopfgeige und Kehlkopfgesang aufzunehmen (z.B. zu hören bei „Mongolia“).

Das Ergebnis ist ein gleichzeitig durchdachtes und leichtes Album, das einen sofort in den Bann zieht, eine Mischung aus englisch-, deutschsprachiger Pop/akustischer Musik mit traditionellen mongolischen Elementen. Von den Texten bis zu den einzelnen Sounds erschließen sich die Kompositionen emotional sofort und hüllen die Lauschenden wohlig in die träumerischen Motive und die warme Stimme Saruls ein, aber bei jedem Hören gibt es durch die anspruchsvollen Arrangements immer wieder etwas Neues zu entdecken.

„Tagträumer“ von Sara Teamusician ist ein Album für alle vergessenen Tagträumer, die der Rastlosigkeit des Arbeitsalltags entkommen und ein musikalisches Zuhause finden wollen – in einem Meeting zwischen den Stühlen, aber nicht auf dem harten Boden, sondern auf einem warmen mongolischen Teppich.