Musik ist eine Droge. Und Wallgrin ist der geilste Shit!
Die kanadische Künstlerin Tegan Wahlgren versteht es wie keine andere, Hörer auf eine trip-artige Reise mitzunehmen. Man drückt auf Play, plötzlich ist man gefangen in einer kafkaesken Soundkulisse, die einen nicht mehr so schnell loslässt.
Dabei braucht „Wallgrin“ gar nicht viel, um die Münder ihrer Reisegruppe ständig weit geöffnet zu halten. Ihre Stimme übernimmt den Hauptteil dieses Unterfangens. Zart, zerbrechlich, akzentuiert und durchdacht. Dezimierte Beats mit wunderbaren Geigenflächen erledigen den Rest. Gut, dass „Wallgrin“ schon bald ein ganzes Album veröffentlicht – man darf sehr gespannt sein. Der vielversprechende Titel: „Yet Again the Wheel Turns“.
Man darf also erwarten, dass die Ausnahmekünstlerin wieder einige neue „weirde“ Ideen in petto hat. Erster Vorbote der kommenden LP, ihre neue Single „Slice In The Mouth“ (VÖ: 4.12.20) – in diesem Stück philosophiert Wallgrin über Metaebenen, die außerhalb menschlicher Kontrolle und Koordination stattfinden. Leben, Krankheit, Herzschmerz, Tod. Und trotz dieser eher ernsteren Botschaften, vermittelt sie ihrem Publikum, dass alles okay ist. Dass alles gut wird. Dass wir alle nur Menschen sind. Dass wir alle fehlbar sind.
Wenn uns das diese hauchige, aber nicht hauchdünne, Stimme das so erklärt, dann muss es wohl stimmen. Davon darf man zumindest ausgehen – denn auf Drogen sieht die Welt doch immer irgendwie anders aus. Guten Trip!